Dr. Judith Wiedmann, Ethnologin, Berlin
In dem Vortrag ging es um die Früchte der Süßgräser, d.h. um Getreide in allen seinen Arten. Frau Wiedmann tauchte uns zuerst in die Tiefe der Geschichte des „Fruchtbaren Halbmonds“, von wo der Weizen vor 10.000 Jahren ausgehend seinen Weg bis in unsere Breiten fand – nach der letzten Eiszeit. Aus Babylon zitierte sie eine Keilschrift, die berichtete, dass die Frau und die Tochter eines Kaufmanns für seine Schulden in die Knechtschaft weggeführt wurde, wo sie Mehl mahlen mussten. Sie berichtete dann an Beispielen aus aller Welt über die schwere Arbeit des Mahlens, das überall von Frauen getan wurde – bis zur Ablösung durch Tiere und dann Maschinen.
Zu Bildern berichtete sie von ihrer eigenen Feldforschung im Norden Benins, vom Reisanbau in Bali und aus anderen Gebieten. Am Ende erläuterte sie uns noch die Geschichte und Grundlagen der Makrobiotik die Ende des 19. Jahrhunderts von einem japanischen Arzt Weiterentwickelt und unter dem Namen „Makrobiotik“ (Hufeland) gelangte die Lehre nach USA und mit der New Age Bewegung verbreitete sie sich in Deutschland.