PD Dr. Heidrun Friese (Chemnitz)
Die Insel ist nicht nur zu einer Bühne für internationale Berichterstattung, der Produktion machtvoller Bilder und (tragischer) Inszenierungen geworden, in dem Aktivisten und Wissenschaftler Mobilität ohne Papiere repräsentieren und die Akteure zwischen Opfern und ‘Befreiern’ ansiedeln. In dem Vortrag wurden, in einem ersten Schritt, die dominanten Medieninszenierungen, die Auswirkungen auf lokale (diskursive) Praktiken und die zunehmende Bedeutung der Insel für die Generierung von Wissen über undokumentierte Mobilität dargestellt. Vor diesem Hintergrund wurden, in einem zweiten Schritt, die Repräsentationen der ‚Undokumentierten’, die von den Akteuren (harragas) selbst u.a. auf YouTube verbreitet werden, in den Blick genommen und und anschließend gefragt, ob und wie diese offiziellen Repräsentationen einen ‚Gegendiskurs’ schaffen.